Prof. Dr. Bernhard Schmitz

Technische Universität Darmstadt, Deutschland

Titel des Vortrags:
Wege zu mehr Wohlbefinden: Die Perspektive der Lebenskunst - Konzept, Validierung und effektive Interventionen
Die Frage, was ein gutes Leben ausmacht, wurde bereits in der antiken Philosophie gestellt. Lebenskunst ist konzipiert als die Integration von Strategien und Einstellungen, die zu Glück und Wohlbefinden beitragen.

Wozu ist es sinnvoll, Lebenskunst zu untersuchen?Zum einen, um eine klare konzeptuelle Trennung zu vollziehen von Wohlbefinden als Ziel und Lebenskunst als dem Weg dorthin. Zum anderen wurden bisher in der Positiven Psychologie vorwiegend Einzelstrategien untersucht, z.B. Dankbarkeit. Es ist aber viel interessanter, zu untersuchen, welche Kombinationen von Strategien zu besonderem Wohlbefinden führen. Lebenskunst stellt dazu ein integratives Modell dar.

Unser Konzept von Lebenskunst fußt auf Überlegungen des Philosophen W. Schmid (1997). Demnach ist Lebenskunst nicht das leichte Leben, sondern eine reflektierte, selbstbestimmte und gekonnte Lebensführung. Lebenskunst zeigt sich häufig im Umgang mit kleinen Dingen. Wichtige Komponenten sind Genuss, Reflexion und Sinn. 

Die Validierung zeigt deutliche Zusammenhänge zu verschiedenen Indikatoren des Wohlbefindens (SWLS, AHI, Flourishing). Die Zusammenhänge zu den verwandten Konstrukten Resilienz, Achtsamkeit und Weisheit sind ebenfalls hoch. Es werden auch Zusammenhänge zu objektiven Maßen untersucht.

Da Lebenskunst als veränderbar und lernbar konzipiert ist, werden Interventionen in Form von Trainings und Coachings bei verschiedenen Zielgruppen (Schüler*innen, Student*innen, Berufstätige, klinische Stichproben) durchgeführt und evaluiert. 

Die Vorteile des Konzepts der Lebenskunst im Vergleich zu anderen integrativen Ansätzen, wie z.B. Strength and Virtues oder Psychologisches Kapital, (PsyCap)  werden herausgearbeitet.

Literatur:
Schmitz, B., Lang, J. & Linten, J. (Hrsg.). (2017). Psychologie der Lebenskunst. Berlin: Springer.

CV:
Prof. Dr. Bernhard Schmitz ist Professor für Psychologie an der TU Darmstadt. Geboren in Mönchengladbach, studierte er zunächst Mathematik in Düsseldorf (Abschluss Diplom), anschließend Psychologie in Berlin (Abschluss Diplom).

Er ist approbierter Psychologischer Psychotherapeut und hat an der TU Berlin habilitiert. Als Wissenschaftlicher Mitarbeiter hat er am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin geforscht.

Herr Schmitz war Herausgeber der Psychologischen Rundschau und gehört zum Editorial Board bei Learning and Instruction und bei Metacognition and Learning. 

Sein aktuelles Forschungsgebiet ist die Psychologie der Lebenskunst, dazu hat er ein englisches und ein deutsches Buch im Springerverlag publiziert. Er arbeitet mit bei einem privaten Beratungsinstitut „Ars-Vitae“ in Darmstadt, das Workshops, Trainings und Coachings anbietet.


Prof. Dr. Bernhard Schmitz, Technische Universität Darmstadt, AG Pädagogische Psychologie, Alexanderstraße 10, 64283 Darmstadt, Deutschland

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